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Häufig gestellte Fragen zum Bargeld

Gibt es schon bald kein Bargeld mehr?

Nein. Bargeld wird auf absehbare Zeit die Standardmethode für Zahlungen bleiben. Bargeld hat einen Wert, seine Echtheit lässt sich verlässlich überprüfen und bei Barzahlungen ist kein Dritter erforderlich. Kein anderes Zahlungsinstrument erfüllt diese drei Kriterien so effektiv wie Bargeld.

Wird Bargeld durch die vermehrte Nutzung elektronischer Zahlungen überflüssig?

Nein. Aufgrund seiner einzigartigen Merkmale wird Bargeld auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Elektronische Zahlungsmittel mögen für viele Menschen praktisch sein, sie sind aber nicht für jeden geeignet. Elektronische Zahlungen werden Bargeld als Zahlungsmittel nicht ersetzen, sondern sie existieren vielmehr parallel.

Dürfen Einzelhändler Zahlungen mit Bargeld ablehnen?

Im März 2010 hat die Europäische Kommission die Empfehlung 2010/191/EU abgegeben, die auf dem Bericht der Sachverständigengruppe für den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel (Euro Legal Tender Expert Group – ELTEG) beruht. In der Empfehlung ist hinsichtlich der Verpflichtung zur Annahme von Bargeld Folgendes festgehalten:

  • Einzelhändler dürfen Barzahlungen nicht ablehnen, es sei denn, Käufer und Verkäufer haben sich auf die Nutzung anderer Zahlungsmittel geeinigt.
  • Nicht ausreichend sind Schilder oder Aushänge mit dem Hinweis, dass der betreffende Einzelhändler Barzahlungen oder Banknoten einer bestimmten Stückelung nicht akzeptiert. Einzelhändler müssen einen berechtigten Grund haben, z. B. dass sie nicht genügend Bargeld vorhalten können, um Wechselgeld zurückzugeben, oder dass die Verwahrung großer Bargeldmengen konkrete Sicherheitsrisiken für sie birgt.
  • Öffentliche Anbieter von Grundversorgungsleistungen für die Bevölkerung dürfen die Annahme von Bargeld nicht ohne triftigen Grund begrenzen oder ganz verweigern. Dies würde den Status der Euro-Banknoten und ‑Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel untergraben, der durch EU-Recht geschützt wird.

Haben nationale Zentralbanken Befugnisse rund um die Ausgabe von Banknoten und Münzen?

Ja. Die EZB und die nationalen Zentralbanken des Eurosystems sind für die Euro-Banknoten zuständig. Mit der Ausgabe von Euro-Münzen sind dagegen die einzelnen Mitgliedsländer betraut. Die EZB genehmigt jedoch, wie viele Münzen die Mitgliedsländer ausgeben dürfen. Alle nationalen Zentralbanken sind an der Versorgungslogistik und Lagerung von Reservebeständen beteiligt.

Haben Geschäftsbanken die Befugnis festzustellen, dass ein Geldschein eine Fälschung ist?

Nein. Wenn bei einer Geschäftsbank Zweifel an der Echtheit einer Euro-Banknote aufkommen, leitet sie den betreffenden Geldschein an die nationale Zentralbank (oder das zuständige nationale Falschgeldanalysezentrum) weiter. Dort wird endgültig festgestellt, ob der Geldschein echt ist oder nicht.

Gibt es mehr als eine Euro-Banknotenserie?

Ja. Die erste Serie von Euro-Banknoten (5 € bis 500 €) wurde 2002 ausgegeben, und man kann nach wie vor mit diesen Geldscheinen bezahlen. Zwischen 2013 und 2019 führten die EZB und die nationalen Zentralbanken des Eurosystems eine zweite Serie von Euro-Banknoten ein. Diese wird auch Europa-Serie genannt. Die Stückelungen der zweiten Serie reichen von 5 € bis 200 € (die Ausgabe von 500-€-Scheinen wurde eingestellt). Die Banknoten der Europa-Serie haben ein überarbeitetes Design und verbesserte Sicherheitsmerkmale.

Müssen alle Einzelhändler die Dienstleistungen Cashback und Cash-in-Shop anbieten? Sind diese Dienstleistungen in allen Ländern verfügbar?

Die Dienstleistungen Cashback und Cash-in-Shop sind neben Geldautomaten und Bankfilialen weitere Möglichkeiten, Geld abzuheben. Die Einzelhändler entscheiden, ob sie ihrer Kundschaft diese Dienstleistungen anbieten wollen oder nicht. Einer von uns durchgeführten Umfrage zufolge boten im Jahr 2021 11 % der Einzelhändler im Euroraum Cashback und 6 % Cash-in-Shop an. Es gibt aber immer noch einige Länder im Euroraum, in denen diese Dienstleistungen nicht verfügbar sind.

Kann ich mich über Geldscheine mit dem Coronavirus anstecken?

Die Virenmenge, die übertragen werden könnte, ist so gering, dass das Infektionsrisiko im Vergleich zu anderen Oberflächen, mit denen der Mensch täglich in Kontakt kommt, unbedeutend ist. Die EZB arbeitet eng mit europäischen Labors zusammen, um das Verhalten von Coronaviren auf unterschiedlichen Oberflächen zu untersuchen. So soll gewährleistet werden, dass der Umgang mit Bargeld so sicher wie möglich bleibt. Nähere Informationen finden Sie in unserem Blogbeitrag.

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